Das Unternehmen

1974

Die Firma Heinicke-electronic wurde am 01.10.1974 als Ingenieur-Büro und Elektronik-Handelsgesellschaft gegründet. Im Herzen Osnabrücks, in der Hasestraße, umfasste unser Sortiment am Anfang die damals üblichen Bausteine und Komponenten der Elektronik, ergänzt mit den Schwerpunkten der Mess- und Regeltechnik sowie der drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikation. Nach und nach wurde das Sortiment ergänzt, unter anderen um Lautsprecher und Mikrofone. Ältere Osnabrücker kennen vielleicht noch das „klingende Schaufenster“, wo viele sich wunderten, wo denn der Lautsprecher versteckt ist. Ein Körperschallwandler (Exciter) brachte die gesamte Fensterscheibe zum schwingen, für die, die sich auch heute noch fragen, wo der Lautsprecher versteckt war.

1977

Schnell wurde das doch eher bescheidene Ladenlokal in der Hasestraße zu klein, weshalb wir 1977 ein weiteres in der Kommenderiestraße, direkt auf der Höhe des Rosenplatzes, eröffneten. Mit mehr an Fläche und Räumlichkeiten war nun Platz für Büros, Werkstatt und auch einer Menge an neuen Artikeln. Ende 1978 wurde das Angebot um die aufkommenden Mikrocomputer erweitert, anfangs um den Commodore PET2001 und den Apple II, später folgten IBM-kompatible PC und die ATARI-Serie. Diese Geräte waren damals eine Sensation, da Computer bis dahin eher riesige Geräte meinte, die heute eher als Großrechner bezeichnet werden, während Personal Computer, eben PC, den damaligen Begriff der Mikrocomputer ablöste. Wir wurden für die Firma ATARI offizieller Fachhändler, führten auch Umrüstungen wie das „Huckepacklöten“ von Arbeitsspeicher und Nachrüstungen wie die des Blitters durch. Für diesem mussten wir häufig noch einen PLCC-Sockel einlöten, denn ATARI sah zwar die Nachrüstung vor, der Auftragsfertiger bestückte die Platinen nur nicht alle mit dem geforderten leeren Sockel. Alle Geräte, vor allem aber der beliebte monochrome Monitor SM124, wurden von uns vor der Verkauf getestet. Der SM124 wurde in Korea von Goldstar gefertigt, heute weltweit als LG, ein Kürzel welches für Lucky Goldstar steht, sehr bekannt. Die meisten der gelieferten Monitore mussten wir öffnen und nachjustieren, denn am Monitor selbst konnte nur Helligkeit, Kontrast und Lautstärke verändert werden. Ein verzerrungsfreies Bild einzustellen war teilweise eine Odyssee, uns aber wichtig, damit unsere Kunden immer hochzufrieden sein konnten. Es stellte sich heraus, dass IBM kompatible PCs auch im privaten Umfeld immer beliebter wurden, aber für viele kaum erschwinglich waren. Wir taten uns deshalb mit einigen Händlerkollegen aus anderen Teilen Deutschlands zusammen und importierten direkt Geräte aus China, die wir damals nach Kundenwunsch endkonfigurierten und somit preislich attraktive Ware anboten. Auf Grund der Nachfrage unserer gewerblichen Kunden, vor allem aus der Industrie, entstand auch bald unsere eigene PC-Serie, die HEOS EDV-Systeme. Waren die ersten PCs noch eher fertige Rechner, so genannte Barebones, wurde hier mehr und mehr aus einer Vielzahl von Komponenten maßgeschneiderte Systeme, so wie wir diese bis heute ununterbrochen erweitern und pflegen. Kerngedanke dahinter war stets, dass jedes Gerät eben ein möglichst perfektes und auch nicht übertriebenes Werkzeug sein soll. Daran wird sich auch nichts ändern.

1988

Auch wenn die Größe des Ladenlokals am Rosenplatz durchaus ausreichte, so stellte sich nach einigen Jahren ein ganz neues Problem: Die Anzahl zugelassener PKWs in Deutschland belasteten die wenige Parkplätze mehr und mehr. Innerhalb von 10 Jahren stieg der PKW Bestand um 40% und wir mussten uns nach einer neuen Lokalität umschauen, eben mit möglichst eigenen Parkplätzen für unsere Kunden. 1988 war diese gefunden, denn der VeGe-Lebensmittel-Markt in der Meller Str. 43 wurde geschlossen und bot mit guter Erreichbarkeit, viel Parkraum am Lokal und im zugehörigen Hinterhof eben alles, was wir uns wünschten. Es war uns durchaus klar, dass wir für die viele Fläche noch gar nicht genügend an Waren hatten und am Anfang vieles sehr großzügig aufstellen müssen. Gleichzeitig hatten wir plötzlich Lagerfläche und Büroräume, die wir nie nutzen konnten. Der Schuh war also reichlich zu groß, aber er drückte dafür an keiner Stelle. Die Idee wurde zur Wirklichkeit.

1999

Mit dem Umzug schlossen wir nicht nur das Ladenlokal am Rosenplatz, sondern gleichzeitig auch das erste Lokal in der Hasestraße. Die bisherigen 14 Jahre erschienen bereits sehr lang, aber vor allem waren diese sehr erfolgreich. Nach weiteren 11 Jahren war dann der erste echte Meilenstein erreicht – 25 Jahre Heinicke-electronic und auch wenn heute (2021) bis auf den Verfasser dieser Zeilen kein Personal mehr aus dieser Zeit bei uns arbeitet, jeder, der „damals“ dabei war, wird sich an das legendäre Firmenwochenende gerne erinnern. Die folgende Jahre wurden schwerer, denn mit den 2000er Jahre, kamen zwar neue Waren ins Sortiment, wie z.B. Mobiltelefone, aber andere verschwanden langsam. Große Themen wie der Lautsprecherbau wurden kleiner und kleiner, CB-Funkgeräte wichen dem Mobilfunknetz und Halbleiter wurde in der Vielzahl weniger und sie wurden kleiner. Die einstigen „Bastler“ suchten sich teilweise neue Hobbys, der Markt wurde komplexer und er dünnte sich mehr und mehr aus. Nach und nach verschwanden in der Stadt unsere Mitbewerber. Die Entscheidung, eben nicht nur auf Elektronik sondern auch auf die EDV zu setzen, erwies sich als sehr vorteilhaft. Gleichzeitig jedoch auch als traurig, da früher ein hoher Anteil der verkauften Artikel für Reparaturen verwendet wurden, aber eben immer weniger repariert wird. Hersteller ließen Schaltpläne und Bestückungslisten verschwinden, erst in den Anleitungen für die Kunden, dann auch in den Service-Manuals. Geräte wurde auf einen schnellen Zusammenbau und nicht mehr auf Service-Freundlichkeit optimiert und wo einst Bauteile getauscht wurden, wurden plötzlich Baugruppen oder ganze Geräte getauscht. Der Weg zur „Wegwerfgesellschaft“ wurde leider immer deutlicher.

2007

Zum 01.01.2007 wurde es Zeit für eine neue Firmenleitung, Horst Heinicke ging in Rente und übergab nach 32 Jahren und 91 Tagen die Firma an seinen Sohn Ralf Heinicke. So blieb nicht nur der Name sondern vor allem auch die Philosophie erhalten, die uns viele und sehr treue Kunden bescherte. Auch neue Ideen wurden umgesetzt und neue Kooperationen wurden angestrebt. Waren wir bereits seit vielen Jahren Partner des Systemhaus-Verbundes comTeam und seit deren Übernahme durch die EP:ElectronicPartner auch ein Partner dieser, schlossen wir uns auch der eher auf Privatkunden orientierten emendo an. Wir erhielten somit neue Bezugsquellen und neben den Angebotswaren der EP auch die der emendo. Kurzfristig betrieben wir auch einen WebShop, welcher über die emendo lief, es zeigte sich für uns aber schnell, dass diese anonyme Art des Verkaufs eigentlich dem widersprach, wo wir unsere Stärken und Aufgaben als Partner für unsere Kunden sehen.

2013

Am 29. Dezember 2012 verstarb unser Firmengründer Horst Heinicke, eine Zeit der Trauer und auch eine der Reflexion. Gute 4 Jahrzehnte nach der Firmengründung, in der wir gemeinsam viele tolle Jahre erlebten. Gute und ja, auch schlechte Ideen hatten, aber immer auch viel an Humor als Kitt für den Zusammenhalt. Sein Sohn Ralf entschied sich beruflich neu zu orientieren und so wurde 2013 aus der Heinicke-electronic, die Heinicke-electronic GmbH deren Führung unser längster Mitarbeiter Klaus Piepenbrink übernahm.

2017

Neuorientierung. 43 Jahre nach der Firmengründung wurde es Zeit für wichtige Entscheidungen. Unser Personal, fast alle bereits „seit der Hasestraße“ dabei, kam nach und nach der Rente näher und wir mussten für die Zeit planen, wo wir mit wenigen Leuten den Laden, den wir 1989 in zwei Hälften Elektronik/Computer geteilt hatten, geöffnet lassen können. Was ist, wenn jemand noch krank wird? Ohne neues Personal war/ist es schlecht alleine in 2 Läden gleichzeitig zu stehen. Ebenso war die vorhandene Fläche mit den vielen leerstehenden Raum eh nicht zu nutzen, sodass wir uns überlegten, den Standort zu wechseln. Wir hatten uns viele Räumlichkeiten angeschaut und wären gerne in den Hasepark gegangen, da dort ein perfektes Objekt zur Verfügung stand, jedoch scheiterte dies an Auflagen. Wir redeten erneut mit unserer Vermieterin, der wir bereits die Kündigung überreicht hatten und sie bot uns an, statt Wohnungen, wie sie es geplant hatte, einfach das Ladenlokal zu verkleinern. Dieses Angebot war perfekt und wir nahmen es dankend an. So wurden zwar aus fast 400 m² nur noch gute 200 m², aber de facto verloren wir nur etwas über 30 m² an Raum, da wir den Rest gar nicht nutzen. So konnten wir ganz ohne den echten Warenbestand zu verringern, das Ladenlokal neu gestalten.

2018

Ladenfront Heinicke-electronic

Unser ehemaliges Lager, dazu die beiden Büroräume und der Kühlraum, der noch aus den VeGe-Markt Zeiten stammt, wurden abgerissen und neu vermietet. Die Hausfront renoviert, die alten Fenster und Ladentüren ausgetauscht und das trübe Schwarz wich der hellen Farbe und machte das Gebäude freundlicher. Innen wich die Trennwand zwischen der Elektronik und EDV-Abteilung und alte Hängevitrinen, die einst Lautsprecher und CB-Funk Artikel beherbergten, wurden entsorgt. Für die geringen Restbestände an Lautsprecher reichte viel weniger Fläche aus. Unser Deckenbeleuchtung wurde von uns auf LED-Technik umgebaut und der Laden, der bereits durch mehr Außenlicht viel heller erschien, wurde auch an trüben Tagen nun deutlich besser ausgeleuchtet. Da wir auch eine Unmenge an nicht mehr nachgefragten Halbleiter hatten, haben wir diese auch noch entfernt und durch andere, neue und für die Gegenwart sinnige Artikel ersetzt. Vor allem das Kabelsortiment wurde noch einmal stark erweitert.

2019

Auf der Suche nach neuen Mitarbeitern fing am 02.01.2019 Herr Torsten Brinkmann bei uns an, auch wenn er „nur“ ein Quereinsteiger ist, hat er lange Jahre an Erfahrung im Einzelhandel und somit auch im Kundenumgang. Zwar verloren wir durch den Wegfall der ehemaligen Mitarbeiter sehr viel an Wissen und Erfahrung, die niemand kompensieren kann, aber gewannen nun auch neue Ideen und Ansätze. Wir erweiterten das Sortiment um solches aus dem Bereich Elektro, es folgten auch einiges aus den Themen der Hausautomation und vor allem viel rund um den Raspberry Pi. Für diesem haben wir nun jede Menge Sensoren, Gehäuse, Module, Monitore und vieles weiteres mehr.

2020

Zwei Dinge brachte und das Jahr 2020: Mit Herrn Bernd Drews kam ein weiterer Mitarbeiter, mit sehr langer Erfahrung im Verkauf und hohem Engagement. Das andere war die Pandemie mit ihrem ersten Lockdown, dieser gab uns dann auch endlich die Zeit, für die letzten Renovierungen. Die lange Phase von Dezember 2020 bis Juni 2021 nutzten wir für eine weitere, starke Erweiterung des Sortiments. Gleichzeitig haben wir die alten Kästchen für Kleinartikel wie z.B. Schalter und Stecker gegen in der Größe variabler Einsatzkästen ausgetauscht, immerhin gute 1000 Stück und damit auch Raum für neue Ware gewonnen.

Dank der Treue unserer Kunden konnten wir diese schwierige Phase überstehen, vielen lieben Dank dafür!

2022

Mit Herrn Klaus Piepenbrink verabschiedete sich nicht nur unser bisheriger Gesellschafter, sondern auch bislang längste Mitarbeiter aus dem Unternehmen. Seinen Einstand gab er am 15. September 1975, am 08.08.2022 wurde rückwirkend zum 01.08.2022 das Unternehmen an Herrn Thomas Wempe veräußert. Herr Piepenbrink war somit 46 Jahre, 10 Monate, 25 Tage für uns tätig, nach gut 47 Jahren hat er sich seinem Ruhestand redlich verdient, vermissen tun wir ihn selbstredend dennoch.

2024

Unsere neue Webseite ist nun endlich online. In vielen Monaten und knappen Zeitfenstern entstanden, war es uns wichtig endlich eine Seite zu haben, die sich perfekt und schnell auf Smartphones und Tablets bedienen lässt. Des Weiteren wollten wir unbedingt für unser Jubiläumsjahr einen moderneren Look und eben ein Signal an unsere Kunden, es gibt etwas neues, etwas wichtiges zu feiern, wenn auch erst am 1.10.2024, eben 50 Jahre Heinicke-electronic!

Gegenwart

Im Laufe der Jahre gelang es uns, durch nachhaltige Kompetenz und anhaltendem Engagement eine hohe Kundenbindung zu erreichen und somit aktiv als Partner den Unternehmenserfolg mit zu gestalten. Dies freut uns nicht nur persönlich sehr, sondern steht auch für das hohe Maß an Vertrauen, welches durch unsere Kunden in uns gesetzt wird. Dafür bedanken wir uns herzlich! Nur so haben wir viele Stürme überlebt, sind als letzter echter Elektronik-Laden in Osnabrück übrig geblieben, haben die vielen Pleiten in der EDV überstanden, konnten immer fair zu unsere Kunden sein und ununterbrochen unsere Firmenphilosophie leben.

Auch heute noch werden wir immer wieder aufs Neue durch unsere Kunden gefordert. So werden häufig sowohl Sonderanfertigungen und Ausstattungen wie auch spezielle Lösungen gewünscht. Wir arbeiten täglich daran die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen und unser Sortiment danach auszurichten.

Wir erleben seit 1974 einen steten Wandel; doch unser Kernziel einer echten Partnerschaft mit unseren Kunden blieb seit jeher bestehen. Dafür und daran arbeiten wir auch noch morgen …

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